Am südwestlichen Stadtrand, aber noch innerhalb des Einzugsgebietes von Tallinn, liegt ein Gebiet, das weit von der Betriebsamkeit und den hohen Glasgebäuden des Großstadtzentrums entfernt zu sein scheint.
Nõmme, ein ruhiger und bewaldeter Bezirk mit Häusern aus den 1920er und 1930er Jahren, hat die Atmosphäre einer kleinen Provinzstadt. Der Bezirk hat ein eigenes historisches Zentrum mit einem Bauernmarkt, neu eröffneten Cafés und Pubs, und sogar eine Art von Schloss finden Sie hier, neben vielen anderen Attraktionen.
Falls Sie in Nõmme das Gefühl haben, dass Sie sich in einem von der Hauptstadt völlig getrennten Dorf befinden, gibt es dafür einen guten Grund – vor seiner Eingliederung im Jahr 1940 war es nämlich genau das – ein eigenständiges Dorf. Das Gebiet verdankt seine Existenz dem baltisch-deutschen Landbesitzer Nikolai von Glehn (1841 - 1923), der nicht nur sein zaristisches Landgut zu einer echten Stadt entwickelte sondern auch den Ruf eines Exzentrikers hatte: Er verschenkte praktisch Land,was – ebenso wie der Stil seines schlossartiges Landhaus – den damaligen Gepflogenheiten völlig widersprach.
Das Schloss Glehn liegt 2 km östlich des Zentrums von Nõmme und ist heute – gemeinsam mit dem umliegenden Park – eine der Hauptattraktionen Nõmmes. Ein großes Krokodil aus Granit und die gewaltige Statue der mythischen Heldenfigur Estlands, Kalevipoeg, zählen zu den eher bizarren Merkmalen, die Glehn im Park errichten ließ.
Nõmme ist auch ein perfekter Ort für verschiedene Aktivitäten. Hier finden Sie einen Abenteuerpark, ein Sportzentrum mit Schwimmbad und einen der besten Waldpfade für Läufer, Radfahrer und Skiläufer. Außerdem gibt es das Pääsküla Moor – ein idealer Pfad für Naturliebhaber.
Der vom Stadtzentrum aus regelmäßig verkehrende Bus Nr. 36 erreicht nach etwa 25 Minuten die Haltestelle im Zentrum von Nõmme. Alternative können Sie auch den Zug vom Hauptbahnhof (Balti Jaam) im Stadtzentrum bis zum Bahnhof Nõmme nehmen.
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