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Die Geschichte des Weihnachtsbaums auf dem Rathausplatz
23.11.2023
Noora
Karppi
Weihnachten wäre nicht dasselbe ohne den majestätischen und wunderschönen Weihnachtsbaum!
Wir wissen nicht genau, woher die Tradition des Weihnachtsbaums stammt. Aber was wir wissen, ist, dass Tallinn der erste Ort in Europa war, an dem ein öffentlicher Weihnachtsbaum aufgestellt wurde.
Die Tradition des öffentlichen Weihnachtsbaums reicht bis ins Jahr 1441 zurück, als die Bruderschaft der Schwarzhäupter einen Weihnachtsbaum auf dem Rathausplatz in Tallinn aufstellen ließ.
Der Historiker Jüri Kuuskemaa hat die Angelegenheit im Stadtarchiv untersucht und ein offizielles Dokument aus dem Jahr 1441 gefunden. Dem Dokument zufolge bezahlte der Stadtrat Musiker, die am 25. Dezember vor dem Baum auf dem Rathausplatz musizierten.
Wenn Sie also dieses Weihnachten den üppigen Weihnachtsbaum auf dem Rathausplatz in Tallinn besuchen, sind Sie Teil einer jahrhundertealten Tradition. Da sie so alt ist, ist sie auch für die Bewohner Tallinns sehr wichtig geworden.
Die Suche nach dem richtigen Baum
Der Weihnachtsbaum auf dem Tallinner Weihnachtsmarkt ist nicht irgendein Baum. Er muss einen strengen Auswahlprozess durchlaufen, bevor ihm die Ehre zuteil wird, der wichtigste Weihnachtsbaum Estlands zu werden.
Jedes Jahr im September veröffentlicht die Verwaltung der Tallinner Innenstadt eine Ausschreibung für die Fichten und Tannen Nordestlands. Dabei handelt es sich um eine der am meisten erwarteten Ausschreibungen Estlands, die in den lokalen Nachrichten verfolgt wird.
Der Weihnachtsbaum sollte zwischen 15 und 18 Meter lang, symmetrisch und dicht sein. Um an den Baum zu gelangen, muss der Baum an einem offenen Ort und weit entfernt von Stromkabeln wachsen. Normalerweise ist der Wettbewerb auf Bäume in einem Umkreis von 150 Kilometern von Tallinn beschränkt, doch dieses Jahr sind Bäume aus jeder Ecke Estlands als Kandidaten für den Tallinner Weihnachtsbaum willkommen.
Die Nominierung geeigneter Bäume läuft noch bis Ende September. Ein spezielles Expertenkomitee wählt den Gewinner aus, welcher im November bekannt gegeben wird, kurz bevor der Baum auf dem Rathausplatz aufgestellt wird.
Der Weihnachtsbaum wird von niemand Geringerem als dem Weihnachtsmann persönlich zum Tallinner Rathausplatz befördert. Während der Baum aufgestellt wird, begrüßt der Weihnachtsmann die Zuschauer und verteilt Süßigkeiten.
Der Weihnachtsbaum erreicht meist kurz vor Eröffnung des Weihnachtsmarktes den Rathausplatz. Bis zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes wird der Weihnachtsbaum geschmückt. Während der Eröffnungszeremonie wird die wunderschöne Lichterkette des Baums eingeschaltet. Damit hat die fröhliche Weihnachtszeit offiziell begonnen.
Die Weihnachtsbäume Tallinns der letzten Jahre
2023
Dieses Jahr schmückt eine wunderschöne 14 Meter hohe Fichte aus der Gemeinde Kiili den Rathausplatz.
2022
Ausgewählt wurde eine wunderschöne 15 Meter hohe Fichte, die im Dorf Mustjõe in der Gemeinde Anija wächst.
2021
Der diesjährige Festbaum kommt aus der Gemeinde Kuusalu, etwa 57 km von Tallinn entfernt.
2020
Der Weihnachtsbaum des Jahres 2020 war eine 50 Jahre alte Schönheit aus Pääsküla, einem malerischen kleinen Viertel Tallinns.
2019
Der Weihnachtsbaum von 2019 stammte aus Tallinn. Die majestätische Fichte stand im Stadtteil Haabersti in der Straße Rõika.
2018
Der Weihnachtsbaum von 2018 stammte aus Tallinn. Obwohl die Ausschreibung für alle Bäume in ganz Estland offen war, stand die am besten geeignete Fichte im Bezirk Kristiine, nur wenige Kilometer vom mittelalterlichen Rathausplatz entfernt.
2017
Dieser Baum war eine 150 Jahre alte Fichte von den Ländereien der Familie Saare in Vääna-Jõesuu, 30 Kilometer von Tallinn entfernt. Im Jahr 2017 gab es 14 Kandidaten für den Weihnachtsbaum, aber keiner der Bäume erfüllte alle Anforderungen, sodass das Komitee den Weihnachtsbaum aus den Kandidaten des Jahres 2016 auswählte.
2016
Der Weihnachtsbaum von 2016 stammte vom Hof Liivapõllu im Kreis Rapla, 100 Kilometer von Tallinn entfernt. Der Baum war 6–7 Meter kürzer als der höchste Weihnachtsbaum aller Zeiten, war aber extrem dicht und sehr schön.
2015
Der Weihnachtsbaum von 2015 war 20 Meter hoch und stammte vom Bauernhof Nõmme im Dorf Pala, etwa 80 Kilometer von Tallinn entfernt. Er wurde aus 8 Kandidaten ausgewählt.
2014
Der 23 Meter lange Baum stammte aus dem Dorf Pahkla, 40 Kilometer von Tallinn entfernt. Der Sieger nahm nicht an der Ausschreibung teil, wurde aber von Mitarbeitern der Verwaltung der Tallinner Innenstadt auf der Suche nach dem passenden Baum entdeckt.
Estnische Weihnachtsbäume
Für einige Esten ist der Weihnachtsbaum auf dem Rathausplatz der einzige Weihnachtsbaum, da sie zu Hause keinen aufstellen. Dennoch gibt es viele Esten, die einen Baum in den eigenen vier Wänden möchten.
Jedes Jahr werden ungefähr 10.000 Bäume aus den Wäldern Estlands zu Weihnachtsbäumen. Das Staatliche Forstmanagementzentrum Estlands hat eine App entwickelt, mit deren Hilfe man geeignete Weihnachtsbäume suchen und auf einer Karte lokalisieren kann.
Mithilfe der App lassen sich Bäume finden, die gefällt werden dürfen, ohne der Natur zu schaden. Außerdem vermittelt sie Tipps zur Pflege des Baumes. Die Bäume sind nicht kostenlos, können aber ganz einfach direkt per App bezahlt werden. Das Staatliche Forstmanagementzentrum ermutigt die Menschen zudem, jedes Jahr ein paar neue Bäume zu pflanzen.
Traditionell war der Weihnachtsbaum eine Fichte, die mit echten Kerzen und Verzierungen geschmückt wurde. Heute ist das Angebot an Weihnachtsbäumen breit gefächert. Es gibt so viele verschiedene Arten von Weihnachtsbäumen, wie es Häuser gibt. Weihnachtsbäume können künstlich oder echt sein, manchmal reichen ein paar Zweige in einer Vase. Echte Kerzen wurden durch elektronische ersetzt. Der Schmuck kann von Hand gefertigt oder im Laden gekauft werden.
In den Geschäften gibt es eine große Auswahl an Christbaumschmuck aller Art. Wenn Sie sich ein schönes Souvenir für Ihren Weihnachtsbaum wünschen, statten Sie einfach den estnischen Design- und Kunsthandwerksläden und Kaufhäusern einen Besuch ab. Eine schöne moderne Auswahl bietet das Inneneinrichtungsgeschäft Shishi im neuen Viertel Noblessner.
